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Kann kompaktes Einzelhandelsdesign eine Antwort auf die Rentabilität von Hypermärkten und Supermärkten bieten?
Immer schlauer einkaufen
Verbraucher kaufen zunehmend smarter und näher am Wohnort ein, was die Frage aufwirft: Ist das Format des Hypermarktes und großen Supermarktes in bestimmten Gegenden obsolet geworden?
Aus unserer Perspektive prägen mehrere Trends das Großformat des Lebensmittelhandels neu. Hypermärkte verlieren an Boden gegenüber kleineren Nahversorgungsformaten, die ihre Marktdurchdringung, Raffinesse und Wertversprechen erheblich verbessert haben. Bequeme Einkaufsmodelle wie lokale Supermärkte, smarte Nahversorgung und Click-and-Collect-Dienste stören weiterhin die traditionellen Geschäftsmodelle von Hypermärkten und Supermärkten.
Technologie verändert jeden Aspekt des Einkaufs von Lebensmitteln und Non-Food-Artikeln, indem Online-Plattformen zugänglicher und attraktiver werden. Dadurch sind traditionelle Großformate wirtschaftlich nicht mehr die Kraftpakete, die sie einst waren. Hypermärkte müssen entweder deutlich produktiver werden oder die Betriebskosten erheblich senken. Infolgedessen experimentieren Einzelhändler mit neuen Store-Design-Konzepten. Multi-Format-Marken wie Sainsbury’s, Tesco, Carrefour, Albert Heijn, Coles und Géant erforschen Möglichkeiten, ihre Hypermarkt-/Supermarktmodelle weiterzuentwickeln, Abläufe zu optimieren, das Kundenerlebnis zu verbessern und neue Märkte zu erschließen.
Heute verschwimmen die Grenzen zwischen Discount- und Nahversorgungseinkäufen. Niedrige Preise sind problemlos auf der Hauptstraße erhältlich, wodurch das außerhalb gelegene Hypermarkt- oder Mall-Format an Attraktivität verliert. Gleichzeitig gewinnen Online-Lebensmittelplattformen weltweit an Dynamik, indem sie ein breiteres Produktsortiment und wettbewerbsfähige Preise direkt zu den Verbrauchern nach Hause liefern, was die Notwendigkeit, große Hypermärkte zu besuchen, weiter reduziert.
Welche Strategien können wir aus diesen Markttrends ableiten?
Einige Hypermarkt-Betreiber innovieren bereits ihre Formate. Zum Beispiel hat Interspar Österreich kompakte Hypermärkte eingeführt, und die Casino Group überarbeitet das Layout und das Produktsortiment ihrer Géant-Märkte. Carrefour rollt sein Planet-Konzept aus, das das Hypermarkt-Einkaufserlebnis neu definiert, während Coles Australien eine Submarke mit Geschäften eingeführt hat, die halb so groß sind wie traditionelle Supermärkte (ca. 1.500 m²), um den Bedürfnissen lokaler Gemeinschaften gerecht zu werden.
Tesco hat diesen Trend ebenfalls aufgegriffen und die Anzahl der Produkte (SKU) von 90.000 auf 60.000 reduziert, was das Produktangebot vereinfachte und 2018 zu einem Anstieg der jährlichen Gewinne um 28 % führte. Diese Reduktion ermöglichte es Tesco, die Preise zu senken, die Produktverfügbarkeit zu verbessern und die Verkaufsfläche um 30–40 % zu verkleinern, wodurch Platz für Untermieter geschaffen wurde. Kompakte Formate bieten Einzelhändlern die Möglichkeit, Infrastrukturkosten neu auszurichten, die Fläche von Hypermärkten auf etwa 4.600–5.600 m² und von Supermärkten auf 1.500 m² zu reduzieren.
Während Hypermärkte weiterhin ein wichtiger Absatzkanal für Konsumgüter bleiben, benötigt das Format eine klare Zukunftsvision. In Europa begrenzen Marktsättigung und gesetzliche Barrieren die Möglichkeit, neue Geschäfte zu eröffnen, aber in aufstrebenden Märkten gibt es weiterhin Wachstumspotenzial. Das kompakte Format dürfte die nächste Expansionswelle antreiben. Trotz ihrer kleineren Fläche sind kompakte Hypermärkte und Supermärkte oft genauso profitabel wie ihre größeren Pendants.
Was sind die Vorteile?
Niedrigere Betriebskosten ermöglichen es Einzelhändlern, niedrigere Preise anzubieten, und die Nähe zu urbanen Gebieten hilft, neue Verbraucher zu erreichen, die kein großes Hypermarkt- oder Supermarktformat unterstützen würden. Dies ist besonders relevant, da smarte Nahversorgungstechnologien – unterstützt durch Geolokalisierungstools, kontaktlose Zahlungen und KI-gesteuerte personalisierte Angebote – es lokalen Geschäften ermöglichen, die Bedürfnisse der Verbraucher effektiver als je zuvor zu bedienen.
Die Realität ist, dass es keinen einheitlichen „Hypermarkt-Käufer“ oder „Nahversorgung-Käufer“ gibt. Einzelhändler müssen ihre Kunden bei verschiedenen Einkaufsanlässen treffen – sei es in einem Großformatgeschäft, einem lokalen Supermarkt oder auf ihren mobilen Geräten. Hypermärkte und Supermärkte müssen den Verbrauchern einen überzeugenden Grund bieten, persönlich einzukaufen, indem sie ein nahtloses, relevantes Erlebnis schaffen.
Bei Campbell Rigg ermöglicht es uns unser kontinuierlicher Erneuerungsprozess, die besten Branding- und Designlösungen in globalen Marktsektoren zu benchmarken. Die Bilder in diesem Artikel stammen von anderen Beratern und dienen dazu, sich entwickelnde Trends zu veranschaulichen.
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